Die homöopathische Arznei

Arzneien aus Reich der Natur

Im eigentlichen Sinne gibt es keine homöopathischen Arzneien. Es gibt Rohstoffe/Ausgangssubstanzen, aus denen, nach den Richtlinien der Homöopathie, Arzneimittel hergestellt werden.

Homöopathisch wird eine Arznei erst, wenn sie nach dem Ähnlichkeitsgesetz verordnet wird, d.h. wenn eine Arznei gefunden wird, die bei einem gesunden Prüfer ähnliche Symptome hervorge­ru­fen hat, wie die, die der Patient als kranker Mensch jetzt aufweist. Sog. Komplexmittel, meist potenzierte Vielgemischpräparate, können somit nie homöopathisch, d.h., dem Leiden des Patienten ähnlich, verordnet werden. Die Verordnung erfolgt hier nach klinischen Gesichtspunkten oder medizinischen Diagnosen. Nicht so in der Klassischen Homöopathie!

Ausgangsstoffe, für die in der Homöopathie verwendeten Arzneien erhält man aus dem gesamten Reich der Natur! Pflanzenreich: z. B. Chamomilla, Lycopodium, Pulsatilla. Tierreich: z.B. Lachesis, Sepia, Cantharis. Mineralreich: z.B. Silicea, Sulfur, Natrium muriaticum. Metalle: Gold, Kupfer, Eisen.


Anwendungsbereiche und Grenzen der homöopathischen Heilmethode: Einsetzbar sind Homöotherapeutika in akuten, insbesondere aber chronischen Fällen. Voraussetzung ist die Erfüllung des Ähnlichkeitsgesetzes und die vorhandene Reaktionsbereitschaft des Patienten. Verordnet wird nicht nach Diagnosen (Migräne, Asthma, Neurodermitis, Sterilität ect.), sondern, wie schon betont, nach individuellen und den Gesetzmäßigkeiten der Homöopathie entsprechenden Kriterien. Die Grenzen der Homöopathie werden da erreicht, wo der Therapeut seine Grenzen hat, der Organismus nicht mehr in der Lage ist, auf den Reiz der homöopathischen Information zu reagieren, oder aber die Erkrankung soweit fortgeschritten ist, dass eine Heilung unmöglich wird. Bei letzterem kann aber oft noch eine Linderung bzw. eine Verbesserung des Allgemeinbefindens erreicht werden.

Aus: Dr. med. Kerstin Schwabe: Grundzüge der Homöopathie. Gütersloh: Arcana Arzneimittzelherstellung, 2020.